Paradise Papers -
Die Schattenwelt des großen Geldes

Die wundersame Karriere des Herrn W.

Ein Arzt aus der deutschen Provinz, die Fifa und eine mysteriöse Frau namens Barbara - in diesem Schurkenstück rund um die WM in Katar zeigt sich, wie leicht einer im Fußballsumpf versacken kann

Von Elisabeth Gamperl, Thomas Kistner und Bastian Obermayer - 07. November 2017

Stefan Wiesnicks ganz und gar erstaunlicher Ausflug in die Welt der Fifa, der katarischen Funktionäre und der Briefkastenfirmen beginnt auf dem Papier am 5. Dezember 2012.

An diesem Tag wird auf den Seychellen eine Firma namens E.S.M. Group Ltd. gegründet – und Stefan Wiesnick ist ihr Direktor und einziger Anteilseigner. Schon wenig später hat die Firma offenbar einen Deal mit den Organisatoren der Fußball-WM 2022 in Katar, und Wiesnick wird im Namen der E.S.M. Group eine Rechnung an den mächtigen Generalsekretär des katarischen Fußballverbands schreiben: für die Organisation eines Freundschaftsländerspiels zwischen Spanien und Uruguay in Doha. Rechnungsbetrag der ersten Rate: 400 000 Dollar. Wiesnick wird alleiniger Bevollmächtigter eines Offshore-Kontos bei Barclays auf Mauritius sein, auf dem etliche sechsstellige Beträge landen; er wird Verträge unterzeichnen, Zahlungen anweisen und bei alledem weiterhin Vollzeit in einem Krankenhaus in einer deutschen Kleinstadt arbeiten.

Denn Stefan Wiesnick, Mitte dreißig, groß gewachsen, ist kein Sportmanager. Er ist Chirurg.

Genauer gesagt: Facharzt für Orthopädie, sein Spezialgebiet sind komplexe Fußoperationen, Vorfuß, Rückfuß und so weiter. Wiesnick heißt in Wahrheit anders, sein Name ist der SZ bekannt.

Die Organisation von Fußball-Länderspielen gehört jedenfalls eher nicht zu Wiesnicks Spezialgebieten – und das wirft, vorsichtig formuliert, eine ganze Menge Fragen auf: Wie kommt ein deutscher Arzt dazu, Fifa-Länderspiele zu organisieren? Warum läuft dieses Geschäft über die Seychellen und Mauritius? Wie um alles in der Welt kommt ein Chirurg an diesen dicken Auftrag aus Katar?

Und dann ist da noch eine Frage, der man nicht aus dem Weg gehen kann: Steckt Stefan Wiesnick mit im Fifa-Sumpf?

Der Welt-Fußballverband wurde, etwa zweieinhalb Jahre nachdem der deutsche Arzt seine Firma auf den Seychellen gegründet hat, von einem Beben erschüttert: dem Fifa-Korruptionsskandal. Eine ganze Reihe von Funktionären ist damals aus den Ämtern und ins Gefängnis oder in den Hausarrest befördert worden. Die Staatsanwälte, die das große Fifa-Verfahren in New York führen, interessierten sich auch für Wiesnicks Geschäftspartner: die Organisatoren der WM 2022 in Katar.

Der Verdacht, dass sich das Emirat die WM erkauft hatte, ist keineswegs ausgeräumt – im Gegenteil: Die weltweiten Strafermittlungen werden immer intensiver. Im Fokus stehen, unter anderem, eine Reihe von Freundschaftsspielen, bei denen der katarische Verband andere nationale Verbände dafür bezahlte, dass sie die Begegnungen nicht in ihren Ländern, sondern in Katar austrugen. Um Werbung für das WM-Gastgeberland zu machen, klar. Oder aber, um Zahlungen an die jeweiligen nationalen Verbände tarnen zu können?

Eines dieser Spiele war die Begegnung zwischen Brasilien und Argentinien, die 2010 in Doha stattfand – zwei Wochen bevor Katar die WM 2022 zugesprochen bekam. Laut Guardian zahlte Katar dafür 8,6 Millionen Dollar. Ein anderes war, ausgerechnet, das Freundschaftsspiel Spanien gegen Uruguay, das die E.S.M. Group betreute – jene Briefkastenfirma, die Stefan Wiesnick gründete, der Arzt aus Deutschland. Spanien bekam nach Medienberichten dafür drei Millionen Euro.

Vieles an dem Fall ist merkwürdig – aber offenbar nicht für Appleby

Zurück zum Anfang dieser Geschichte, jedenfalls, insoweit sich ein Anfang rekonstruieren lässt: Im November 2012 meldet sich Wiesnick bei der Kanzlei Appleby, in deren Filiale auf den Seychellen – das geht aus internen Aufzeichnungen hervor, die sich in den Paradise Papers finden. Appleby ist einer der beiden Offshore-Dienstleister, deren interne Daten der SZ zugespielt und anschließend mit beinahe 400 Journalisten in aller Welt geteilt wurden. Der junge Arzt, er ist damals Anfang dreißig, macht Appleby Druck: Ein Kanzlei-Mitarbeiter notiert, der Interessent brauche "dringend" eine Offshore-Firma und auch ein Bankkonto auf Mauritius, weil er eine gute Gelegenheit für ein Geschäft nicht verpassen wolle.

Wiesnick muss Formulare ausfüllen, Adresse, Geburtsdatum, Ausweisnummer und so weiter, auch eine beglaubigte Passkopie und eine Aufenthaltsbescheinigung aus dem Büro des Bürgermeisters seiner Stadt nimmt Appleby zu seinen Akten. Auf die Frage, woher die Mittel der Firma stammten, erklärt Wiesnick, das Geld stamme aus seinem Einkommen als Chirurg – listet aber gleichzeitig verschiedene Sport-Beratungsdienstleistungen auf, die er mit der E.S.M. Group anbieten möchte.

Genau das macht Appleby nervös. Es gilt es als typisches Warnsignal für unlautere Geschäfte und speziell für Geldwäsche, wenn das reale Leben einer Person und ihre Offshore-Geschäfte nicht zusammenpassen, weil es ein Hinweis sein kann, dass der angebliche Eigentümer in Wahrheit nur ein Statthalter für jemand anderen ist. Schon im Dezember 2012 weist ein Mitarbeiter der Appleby-Compliance-Abteilung intern darauf hin. Auf Nachfrage schreibt Wiesnick an Appleby, dass er sehr wohl selbst die Geschäfte der Firma führen werde: "Ich selbst werde die Beratung und die Vermittlung zwischen Mannschaften und anderen Sport-Einheiten in die Hand nehmen." Lediglich die Arbeit "im Feld" würden ein bis zwei Freelancer machen.

Offenbar genügt Appleby diese Aussage des Arztes. Er wird als Kunde akzeptiert, wenn auch mit der internen Vorgabe, seinen Fall genau zu beobachten.

Und es gibt allerhand, was sich zu beobachten lohnt: Schon am 8. Dezember, nur drei Tage nach Gründung der Firma, fragt der Arzt an, ob es möglich wäre, dass "mein Name nicht wirklich benutzt wird in E-Mail-Korrespondenz etc.". Statt seiner selbst hätte er gerne einen Appleby-Mitarbeiter, der "offiziell" für die Firma auftritt. Einen Strohmann also.

Spätestens jetzt müssten bei Appleby alle Alarmglocken läuten. Ein Arzt, der aus dem Nichts in das Fußball-Millionengeschäft einsteigt – das dann aber lieber geheim halten möchte? Was will Wiesnick tarnen?

Statt seine Absichten kritisch zu hinterfragen, bietet Appleby an, ihm Scheindirektoren für die E.S.M. Group zu stellen. Kostenpflichtig, versteht sich. Dazu kommt es aber nicht. Der Arzt unterzeichnet weiterhin selbst alle wichtigen Dokumente. Ein paar Wochen später gehen die ersten Summen auf dem Barclays-Konto des Arztes auf Mauritius ein, laut Aufzeichnungen aus den geleakten Unterlagen fast 700 000 Dollar bis Ende Januar 2013. Weitere sechsstellige Summen sollen laut der Dokumente folgen, ihr Eingang ist aber nicht verzeichnet.

Ungefähr zur selben Zeit, im Februar 2013*, geschieht etwas, das noch eine Spur merkwürdiger ist als diese ohnehin schon äußerst merkwürdige Geschichte: Eine gewisse "Barbara" schaltet sich per E-Mail ein. Wiesnick stellt sie als seine "Assistentin" vor, "Barbara" schreibt von einer E-Mail-Adresse mit der Endung "@esm-group.net". "Barbara" beantwortet von da an, laut Appleby-Notizen, die meisten E-Mails, sie ruft auch an, wenn es Dinge zu klären gibt. Vor allem stellen die Appleby-Mitarbeiter fest: "Barbara" kennt sich viel besser aus in den Transaktionen der E.S.M. Group als ihr angeblicher Chef.

Wer also ist "Barbara"?

Diese Frage stellt sich auch Appleby – und die Mitarbeiter der Kanzlei haben auch einen konkreten Verdacht. Als Appleby Stefan Wiesnick im Dezember 2012 gefragt hatte, warum er seinen Namen nicht öffentlich mit der E.S.M. Group verbunden haben wollte, antwortete der verblüffend offen: Er habe die Firma mit jemandem eröffnen wollen, der ein "High profile"-Sportmanager sei – aber diese Person fechte einen Rechtsstreit mit ihrem vorherigen Arbeitgeber aus, der ihr vorwerfe, dass sie den Businessplan für die E.S.M. Group noch in der Kündigungsfrist entwickelt und damit gegen eine Konkurrenzklausel verstoßen habe. Deswegen hätten sie beschlossen, dass er die Firma nun alleine gründe: So würde er das Geschäft wenigstens nicht verpassen.

Damit es nachher nicht heißen könnte, das Geschäft sei lange vorher angebahnt worden, so schildert der Arzt weiter, rieten die Anwälte dieser Person, dass weder ihr Name noch Wiesnicks Name mit der Firma verbunden werden sollten – da der „frühere Arbeitgeber sich dessen bewusst sein könnte" dass die beiden Freunde seien und "daraus ein Problem machen könnte".

Nachdem "Barbara" im Februar 2013* auftaucht, hält eine Appleby-Mitarbeiterin in einer Notiz fest, es sei "gut möglich", dass der Arzt und die geheimnisvolle zweite Person die Geschäftsidee ihrer früheren Firma kopiert haben. Außerdem geht man bei Appleby längst davon aus, dass "Barbara" die Person ist, mit der Wiesnick ursprünglich die Firma gründen wollte, dass sie in Wahrheit die Firma lenkt und dass Wiesnick – der deutsche Chirurg ohne jede Ahnung vom Sportgeschäft – nur ein Strohmann ist.

Das wäre endgültig die rote Linie, die auf keinen Fall überschritten werden dürfte. Die oberste Regel im Kampf gegen Geldwäsche lautet: Kenne deinen Kunden. Appleby hat keine Ahnung, wer "Barbara" ist. "Barbara" könnte ein Drogendealer sein, ein Terrorist, ein Mafiaboss. Tatsächlich rät eine Mitarbeiterin der Compliance-Abteilung, den Fall der Finanzaufsicht der Seychellen zu melden; aus den Unterlagen geht nicht hervor, ob der Rat befolgt wird. Applebys Compliance-Chef Robert Woods wiegelt in einer E-Mail Ende Februar ab. Er verstehe den Verdacht, schreibt er, aber: Klinge das alles "wirklich kriminell"?

Auf SZ-Anfrage nahm Appleby dazu keine Stellung, ebenso wenig wie Woods.

In den Daten der Paradise Papers finden sich kaum Dokumente zum Fall Wiesnick für die folgenden Jahre. Erst Anfang Juli 2015 gibt eine eher lapidare E-Mail-Konversation den wohl entscheidenden Hinweis auf  "Barbara": Eine Mitarbeiterin aus der Compliance-Abteilung fragt mit Verweis auf die E.S.M. Group, ob die Kundeninformationen über eine gewisse Tina S. bereits angekommen seien. Die Antwort lautet: Man solle bitte beachten, dass man noch "auf unterschriebene Dokumente" des Chirurgen warte und Tina S. "die Firma noch nicht übernommen hat".

Wohlgemerkt: noch nicht.

Wer im Internet den vollen Namen von Tina S. in eine Suchmaschine eingibt, findet schon nach wenigen Sekunden eine offenbar erfolgreiche Sportmanagerin, die tatsächlich – wie von Wiesnick beschrieben – bei einer der führenden Agenturen, dem Schweizer Sportrechtevermarkter Kentaro, gearbeitet hat. Tina S., heute Mitte dreißig, ist laut Eigenbeschreibung in mehreren Social-Media-Konten Deutsch-Iranerin, die in Bayreuth und München Jura studiert hat. 2008 begann sie bei Kentaro zu arbeiten, 2010 ging sie für die Agentur nach London und dort, erfährt man wiederum von einer Quelle bei Kentaro, betreute sie unter anderem Geschäfte mit Katar. Im Juli 2011 stieg sie zur Leiterin der "International Relations"-Sparte auf.

Ihre Fotos auf Instagram und Facebook zeigen eine junge Frau, die beruflich wie privat viel in der Welt unterwegs sein muss, Bahamas, Moskau, Florida, Südafrika, Kroatien, Fotos von Galas, Bilder vom Strand, und immer wieder auch von ihr mit Fußballberühmtheiten wie Thierry Henry, Fernando Hierro, Christian Karembeu, Xavi oder Clarence Seedorf – und auch eines mit Uruguays Stürmerstar Diego Forlán im Khalifa-Stadion in Doha. Dort, wo Uruguay gegen Spanien antrat. Es ist unklar, wann das Bild aufgenommen wurde, hochgeladen wurde es erst im November 2013. Aber das einzige Spiel Uruguays in diesem Stadion war jenes gegen Spanien – das die E.S.M. Group organisiert hat. Angeblich ohne das Zutun von Tina S. – es war ja die Firma von Stefan Wiesnick.

Oder etwa nicht?

Nach dem Freundschaftsspiel in Doha überreichen Katars Verbandspräsident Hamad bin Chalifa al-Ahmed al-Thani (l.) und Hassan al-Thawadi, Generalsekretär des WM-Organisationskomitees (re.), dem spanischen Abwehrspieler Carles Puyol einen Preis für sein 100. Länderspiel.

Karim Jaafar/AFP

Nach dem Freundschaftsspiel in Doha überreichen Katars Verbandspräsident Hamad bin Chalifa al-Ahmed al-Thani (l.) und Hassan al-Thawadi, Generalsekretär des WM-Organisationskomitees (re.), dem spanischen Abwehrspieler Carles Puyol einen Preis für sein 100. Länderspiel.

Bei Facebook ist Tina S. mit Wiesnick befreundet. Auch das passt. Ist Tina S. also "Barbara" – und ist sie die heimliche Eigentümerin der E.S.M. Group?

Stefan Wiesnick nimmt auf Anfrage zu diesem Punkt keine Stellung. Er bestreitet nicht, mit Tina S. bei der E.S.M. Group zusammengearbeitet zu haben, ohne aber zu sagen, ab wann. Wiesnick legt Wert darauf, dass nichts im Zusammenhang mit der E.S.M. Group "unrechtlich oder illegal" gewesen sei. Tina S. reagiert nicht auf E-Mails von SZ, NDR und WDR.

Dafür spricht ein ehemaliger Senior Manager der Kentaro, die 2015 das Geschäft aufgab, er spricht lange und ausführlich. Die Kurzversion seiner Sicht der Dinge: Er bestätigt, dass Tina S. bei Kentaro für wichtige Kunden zuständig gewesen sei, unter anderem: Katar 2022. So habe sie etwa das Spiel Ägypten gegen Brasilien im November 2011 in Doha organisiert – ein weiteres jener eingekauften Freundschaftsländerspiele. Tina S. sei bei Kentaro aufgestiegen, habe Durchsetzungswillen, Biss und ein offenkundiges Geschick im Umgang mit Kunden gezeigt – ihr Chef sei begeistert gewesen.

Bis Anfang März 2012, so der Ex-Kentaro-Manager, bei einer internen Untersuchung ein geheimer Plan aufgeflogen sei: Tina S. und weitere Mitstreiter hätten sich von Kentaro lösen und als Konkurrenz selbständig machen wollen, unter Verletzung ihrer vertraglichen Wettbewerbsverbote. Nach dieser Entdeckung, so schildert es der Senior Manager, seien die betroffenen Mitarbeiter suspendiert worden. Tina S. habe sich dagegen zur Wehr gesetzt – und zwar offenbar mit Hilfe einer sehr teuren Londoner Anwaltskanzlei, auf die für gewöhnlich auch der katarische Fußballverband zurückgreife. Möglicherweise habe sich da ausgezahlt, dass Tina S. eine freundschaftliche Beziehung zu einem Mitglied des Bewerbungskomitees für Katar unterhält.

Erst im März 2013 ist die Sache erledigt: Man einigt sich auf einen Vergleich, der nach SZ-Informationen zugunsten von Kentaro beendet wird, einschließlich einer Ausgleichszahlung an die Agentur. Außerdem regelt die Einigung, dass Tina S. bis 31. März 2013 Kentaro keine Konkurrenz machen darf – weder direkt noch indirekt, weder im Auftrag einer anderen Organisation noch alleine. Sollte Tina S. also "Barbara" sein, hätte sie dagegen offenbar klar verstoßen. Davon zeugt nicht nur der sechsstellige Betrag auf dem Offshore-Konto auf Mauritius.

Das Konto auf Mauritius könnte noch in weiterer Hinsicht zum Problem werden. Etwa wenn Stefan Wiesnick seinem Finanzamt die Firma und seine Nebentätigkeit nicht gemeldet und seine Einnahmen nicht versteuert hat. Wiesnick erklärt, dass sowohl steuerrechtlich als auch arbeitsrechtlich alles legal "war und ist". Tina S. wiederum konnte die Einnahmen kaum versteuern. Es war ja nicht ihre Firma – offiziell.

Zudem liegt auf all den von Katar bezahlten Freundschaftsländerspielen der Schatten möglicher Korruption oder zumindest Einflussnahme. Auch das Spiel Spanien gegen Uruguay würde in das Raster passen. Spanien soll während der WM-Bewerbung enger als erlaubt mit Katar kooperiert haben. Kurz nach dem Zuschlag begann das Emirat dann, Milliarden in staats- oder fußballnahe spanische Firmen zu investieren. Und im Zuge der Fifa-Ermittlungen wurden auch die Verbandsbosse von Spanien und Uruguay festgenommen.

Offenbar haben sich auch die Fahnder des US-Justizministeriums – die das Verfahren gegen die Fifa führen – die Kontounterlagen der E.S.M. Group kommen lassen: Kurz nach der Razzia beim Fifa-Kongress in Zürich im Mai 2015 leitet die Barclays-Bank auf Mauritius eine "dringende Informationsanfrage" an Appleby weiter. Solche Anfragen können nur staatliche Aufsichtsbehörden stellen. In diesem Fall wird konkret nach einer Reihe von Transaktionen mit Geschäftspartnern der E.S.M. Group gefragt, darunter auch solche, die in den Fifa-Skandal verwickelt sind.

Sollte ein Teil des Geldes, das die E.S.M. Group weitergeleitet hat, tatsächlich Bestechungsgeld gewesen sein, könnte Stefan Wiesnick und Tina S. sogar ein Verfahren wegen Geldwäsche drohen. Wiesnick sagt dazu nur so viel: Er habe mit den Anschuldigungen gegen Katar weder etwas zu tun, noch wisse er etwas darüber.

*Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version stand an zwei Stellen "Februar 2012". Es muss "Februar 2013" sein, wir haben das korrigiert.

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