Hinab in die Dunkelheit

In den Tiefen der Ozeane blüht das bunte Leben.Viele Geheimnisse der Unterwasserwelt sind ungelüftet - auch Menschen hinterlassen immer mehr Spuren. Ein Tauchgang zum Meeresgrund.

Von Stefan Dimitrov, Elisabeth Gamperl, Lea Gardner, Felix Hütten, Stefan Kloiber und Christian Weber

Über Jahrhunderte glaubten die Menschen, dass es unter der Wasseroberfläche kein Leben geben kann. Zu kalt, zu dunkel, zu unwirklich erschien ihnen dieser furchteinflößende Teil der Erde. Dabei ist das Meer die Wiege des Lebens. Auch die Vorfahren der Menschen entstanden dort vor Milliarden Jahren. Zwar leben heute nur etwa zwei Prozent der weltweiten Biomasse in den Ozeanen, doch viele der Organismen sind evolutionsbiologisch auf einzigartige Weise an ihren extremen Lebensraum angepasst.

Mehr als 70 Prozent des Globus sind von Meeren bedeckt. Fast 90 Prozent des Meeresgrunds liegen in der Tiefsee. Doch weiß man bislang wenig über die Geheimnisse dieser dunklen Welt. Nur ein Bruchteil der Tiefsee ist wissenschaftlich erforscht, Experten vermuten zahlreiche noch unentdeckte Lebewesen und Naturphänomene.

Die tiefste Stelle, die je ein Mensch erreicht hat, liegt 10 928 Meter unter Wasser im Marianengraben. Das U-Boot DSV Limiting Factor von Victor Vescovo hat die Rekordtiefe im Jahr 2019 erreicht. Ob dies allerdings tatsächlich die tiefste Stelle der Weltmeere ist, bleibt unklar - wie so vieles in der faszinierenden Unterwasserwelt, weit weg weit unter der Oberfläche. Eine Reise durch die Zonen und die Artenvielfalt der Tiefsee: