Die letzte Landung

Schon vor der Pandemie war der Ruf der Luftfahrt angeschlagen. Mittlerweile sind die Flugzeugfriedhöfe überfüllt.
Geht so eine Ära zu Ende?  

Von Hubert Filser

25. Juni 2021 - 6 Min. Lesezeit

Die roten Kreise leuchten schon aus der Ferne. Wie Ampeln auf einer Formel-1-Rennstrecke vor dem Start. Jeweils vier nebeneinander, dazwischen ein heller Rumpf, dann wieder vier rote Kreise. Darüber die hohen Heckflossen der Giganten. Die Maschinen sehen beeindruckend aus in ihrer Ordnung. Dicht geparkt in fünf langen Reihen stehen in Teruel in der spanischen Provinz Aragonien Flugzeuge. Die roten Punkte sind Abdeckungen, eng über die Triebwerksöffnungen gespannt; sie schützen die Turbinen. Normalerweise verursachen solche mächtigen Jets gewaltigen Lärm, wenn sie auf den Startbahnen beschleunigen. Hier auf tausend Meter Meereshöhe herrscht jedoch praktisch kein Flugverkehr. Und doch war der Flughafen Ende Dezember 2020 der Ort, an dem sich europaweit die meisten flugfähigen Passagiermaschinen befanden. Mehr als 130 Flugzeuge, von der kleineren Boeing 737 bis zu einem Dutzend der mächtigen Airbus-A380-Maschinen.