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Eisfrei

Islands Gletscher schmelzen rapide, in 150 bis 200 Jahren wird es sie nicht mehr geben. Das rührt an die Seele des Landes - und könnte Vulkane wecken.

Text: Franziska Dürmeier 
Fotos: Ragnar Axelsson

Er stirbt. Das scheint gewiss. Vermeintlich regungslos liegt er da, die brüchigen Pranken am unteren Ende ins Wasser gereckt. Bis auf das Pfeifen des eisigen Windes vom Nordatlantik und gedämpfte Geräusche aus der Ferne herrscht Stille. Alles scheint ewig. Doch das täuscht. Noch atmet er. Doch er atmet unregelmäßig. Im Winter nur ein bisschen ein, im Sommer viel mehr aus. Er ist auf dem Rückzug. So wie in diesem Moment wird er nie wieder aussehen. Er löst sich auf, verschwindet im Meer. Nicht nur dieser, alle Gletscher Islands liegen im Sterben.

Er stirbt. Das scheint gewiss. Vermeintlich regungslos liegt er da, die brüchigen Pranken am unteren Ende ins Wasser gereckt. Bis auf das Pfeifen des eisigen Windes vom Nordatlantik und gedämpfte Geräusche aus der Ferne herrscht Stille. Alles scheint ewig. Doch das täuscht. Noch atmet er. Doch er atmet unregelmäßig. Im Winter nur ein bisschen ein, im Sommer viel mehr aus. Er ist auf dem Rückzug. So wie in diesem Moment wird er nie wieder aussehen. Er löst sich auf, verschwindet im Meer. Nicht nur dieser, alle Gletscher Islands liegen im Sterben.

„Ísland“ heißt wortwörtlich „Eisland“ und wird Touristen angepriesen als Land des Feuers und des Eises. Doch bald wird der Insel das Eis fehlen, nach dem die ersten Siedler vor mehr als 1000 Jahren sie benannten.

„Ísland“ heißt wortwörtlich „Eisland“ und wird Touristen angepriesen als Land des Feuers und des Eises. Doch bald wird der Insel das Eis fehlen, nach dem die ersten Siedler vor mehr als 1000 Jahren sie benannten.

Die Isländer sind stolz auf ihre Natur, auf ihre Vulkane, ihre Geysire, ihre Wasserfälle, ihre Nordlichter, ihre Flora und Fauna - und vor allem ihre Gletscher, die überall auf der Insel Spuren hinterlassen haben, etwa in Form von tiefen Karen in den Bergen.

Neben den Vulkanen haben sie Island zu dem gemacht, was es heute ist, die Felsen geschliffen, die Flüsse und Wasserfälle gespeist, die Sedimente zum Strand getragen.

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