Klimakrise

Ein Juli der Extreme

Flutkatastrophen auf der einen, Hochsommer und Trockenheit auf der anderen Seite Deutschlands: Der Juli war nass und trotzdem zu warm – auch bei Ihnen? Finden Sie es interaktiv heraus.

Von Sabrina Ebitsch, Stefan Kloiber, Sören Müller-Hansen und Sead Mujić

5. August 2021

Der diesjährige Juli ist ein gutes Beispiel dafür, wie weit gefühlte und tatsächliche Realität auseinanderliegen können. Die meisten Menschen in Deutschland dürften ihn kühl und regnerisch erlebt haben, wobei die kollektive Erinnerung vor allem die Unwetter und die Flutkatastrophe im Westen des Landes prägen werden. Tatsächlich war der Juli in vielen Landstrichen auf verheerende Weise, aber auch insgesamt zu nass – zugleich jedoch immer noch zu warm.

Verglichen mit der Zeit, bevor sich die Klimakrise wirklich bemerkbar gemacht hat (1961 bis 1990), hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) in diesem subjektiv oft unsommerlichen Juli insgesamt eher höhere Temperaturen gemessen: deutschlandweit immer noch 1,4 Grad über dem langjährigen Mittel. Weltweit war der Juli 2021 dem Copernicus-Klimawandeldienst zufolge der drittwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen, in Europa sogar der zweitwärmste überhaupt, mit Hitzewellen vom Baltikum bis in den östlichen Mittelmeerraum hinein. Dass der Sommer in Teilen Deutschland bisher eher kühl war, ist also eher ein lokales Phänomen.

Mithilfe unseres Wetter-Dashboards können Sie das selbst für Ihren Wohn- oder Urlaubsort austesten und die aktuellen Wetterwerte des DWD für den Juli 2021 mit dem Durchschnitt früherer Jahre und anderen Orten vergleichen – von Temperatur und Sonnenschein über Niederschlag bis hin zur Trockenheit. Obwohl wir schon eine spätere und damit wärmere Referenzperiode (1981 bis 2010) zugrunde legen, dürfte es in vielen Orten seitdem noch wärmer geworden sein: