Coronavirus-Impfung

Wann sind Sie dran?

Die Impfpriorisierung ist aufgehoben, doch das heißt nicht, dass jeder gleich dran kommt. Finden Sie interaktiv heraus, wann Sie in Ihrem Bundesland mit einem Termin rechnen können.

Von Christian Endt, Verena Gehrig, Simon Groß, Christian Helten, Stefan Kloiber, Christina Kunkel, Sören Müller-Hansen, Lea Weinmann


Dieser Artikel aktualisiert sich fortlaufend.

Gesamtbevölkerung
Impfbare Bevölkerung
Erste Impfung
Vollständige Impfung

Mittlerweile hat ein beträchtlicher Teil der Menschen in Deutschland, die geimpft werden können, eine erste oder zweite Dosis erhalten. Im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung muss aber immer noch ein guter Teil warten.

Aktuell werden die Impfstoffe der Hersteller Biontech, Moderna, Astra Zeneca und Johnson & Johnson eingesetzt. Wir berechnen an dieser Stelle ein siebentägiges Mittel. Damit bis zum 21. September alle Impfwilligen ihre erste Spritze bekommen, müssten täglich so viele Menschen eine Erstimpfung erhalten.

Alter, Vorerkrankungen oder Beruf entscheiden nicht mehr darüber, wann jemand einen Impftermin bekommt. Seit dem 7. Juni ist die Impfpriorisierung bundesweit aufgehoben. Alle Impfberechtigten haben seitdem potenziell die gleiche Chance, eine Impfung zu erhalten. Die Regelung umfasst Impfzentren genauso wie Arztpraxen und Betriebsärzte und gilt zudem für alle zugelassenen Impfstoffe. Bereits vereinbarte Termine sind von der Neuregelung nicht betroffen und bleiben bestehen, unabhängig davon, ob es sich um eine Erst- oder Zweitimpfung handelt.

Die Abschaffung der Priorisierung bedeutet allerdings nicht, dass jeder gleich einen Termin bekommt. Nach wie vor hängt das Impftempo von verschiedenen Faktoren ab wie der Verfügbarkeit der Impfstoffe oder der Umsetzung durch die Bundesländer. Ihre Aufgabe ist es, das Impfen zu organisieren.

Sonderfall Astra Zeneca: Zwischen dem 15. und 18. März setzte Deutschland Corona-Impfungen mit dem Präparat des Herstellers Astra Zeneca vorsorglich aus, inzwischen darf es auf Empfehlung der europäischen Arzneimittelbehörde wieder verwendet werden. Die Details. Seit dem 30. März empfiehlt die Ständige Impfkommission, Menschen unter 60 Jahren vorläufig nicht mehr mit dem Vakzin von Astra Zeneca zu impfen. Unter 60-Jährige sollen sich der Entscheidung der Gesundheitsminister von Bund und Ländern zufolge nur noch "nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoanalyse nach sorgfältiger Aufklärung" weiterhin damit impfen lassen können. Die Details. Seit dem 21. April dürfen Ärztinnen und Ärzte das Vakzin von Astra Zeneca allen Menschen über 18 Jahren unabhängig von der Impfreihenfolge anbieten.

Hier können Sie herausfinden, wie viele Menschen in Ihrem Bundesland ungefähr mit Ihnen gemeinsam warten und wann Sie in etwa damit rechnen können, einen Impftermin zu bekommen. 

Wichtig ist: Die Impfgeschwindigkeit wird aus den aktuellen Daten der Bundesländer berechnet. Der Zeitpunkt, der für Ihren Impftermin berechnet wurde, kann sich also ändern. So könnten etwa Produktionsengpässe der Impfstoff-Hersteller den Termin verzögern. Schneller dürfte es hingegen gehen, wenn Produktionskapazitäten ausgeweitet oder weitere Impfstoffe zugelassen werden. Für einen vollständigen Impfschutz braucht es bei den Vakzinen von Biontech, Moderna und Astra Zeneca zwei Dosen, die je nach Impfstoff im Abstand von drei bis zwölf Wochen verabreicht werden sollen. Wer den Impfstoff von Johnson & Johnson erhält, muss nur einmal geimpft werden.

Seit dem 7. Juni können ebenfalls Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren geimpft werden. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Impfungen vorerst nur für 12- bis 17-Jährige mit Vorerkrankungen. Nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch ist eine Impfung aber auch für Gesunde möglich. Für Schwangere hat die Stiko ihre Empfehlung ebenfalls angepasst: Sie empfiehlt eine Immunisierung für diejenigen, die ein erhöhtes Risiko haben, schwer am Coronavirus zu erkranken. Genesenen empfiehlt die Stiko eine Impfung sechs Monate nach überstandener Infektion, sie sollen sich zunächst aber nur einmal impfen lassen. Mehr als 3,5 Millionen Menschen sollen in Deutschland bereits infiziert gewesen sein, das entspricht mehr als vier Prozent der Gesamtbevölkerung.

Nicht zu vergessen: Nicht jeder ist bereit, sich impfen zu lassen, und auch das beeinflusst, wann Sie an die Reihe kommen. Nach aktuellen Umfragen möchten etwa 75 Prozent aller Impfberechtigten tatsächlich geimpft werden. Wir nehmen an, dass sich die Impfbereitschaft gleichmäßig auf alle Altersgruppen verteilt. Außerdem ist ein Teil der Bevölkerung von der Impfung vorerst ausgeschlossen, darunter Kinder unter 12 Jahren. Grundsätzlich haben nur Personen Anspruch auf eine Immunisierung, die bei einer gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung in Deutschland versichert sind oder ihren Wohnsitz oder „gewöhnlichen Aufenthaltsort“ hier haben.

Die Priorisierung, die aus der bisherigen „Verordnung zum Anspruch auf Schutzimpfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2“ des Bundes herausgestrichen wurde, diente dazu, Menschen mit einem erhöhten Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren und schwer oder gar tödlich zu erkranken, besonders zu schützen. Zu diesen Personen zählen etwa Ältere, Menschen mit Vorerkrankungen oder medizinisches Personal, die je nach Risikograd drei priorisierten Gruppen („höchste, hohe und erhöhte Priorisierung“) zugeordnet wurden. Länder, Kommunen und Ärzte können weiterhin Personen aus diesen Gruppen bevorzugt impfen. Wenn Sie wissen möchten, wie die Priorisierungsgruppen zusammengesetzt waren und wie wir bislang den Zeitraum für Impftermine berechnet haben, können Sie am Ende des Artikels zu dem Vorgänger dieses Impfbots gelangen. Beachten Sie bitte, dass wir diesen jedoch nicht mehr aktualisieren.

Durch die Aufhebung der Impfpriorisierung gilt nun bundesweit, was in manchen Bundesländern schon zum Teil praktiziert wurde: In Bayern durften niedergelassene Ärzte seit dem 20. Mai selbst entscheiden, wen sie zuerst impfen. Auch die Impfstoffe von Astra Zeneca und Johnson & Johnson dürfen bereits an Personen verabreicht werden, die nicht zu einer der Vorranggruppen gehören, und das in ganz Deutschland.

So sind wir vorgegangen

In die Prognose eines Impftermins gehen drei Faktoren ein: Die Zahl der ungeimpften Personen, die Impfgeschwindigkeit und die Impfbereitschaft. Die Prognosen sind mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet, sie stellen lediglich einen groben Orientierungswert dar. Mit fortschreitender Durchimpfung lässt sich der Zeitraum immer näher eingrenzen. Dieser Artikel wird daher laufend aktualisiert.

Im Beitrag geben wir ausnahmslos gerundete Werte an. Detaillierte Zahlen würden eine Genauigkeit vermitteln, die es nicht gibt. Durch das Runden kann es dazu kommen, dass etwa die im Artikel genannten Prozentzahlen sich nicht genau zu 100 Prozent addieren lassen. Für alle unsere Daten gilt: Zum jetzigen Zeitpunkt bilden sie den bestmöglichen Wissensstand ab, sie verändern sich aber auch fortwährend.    

Wie wir die Wartezeit bis zum Impftermin berechnet haben

Der angegebene Zeitrahmen bezieht sich auf den Termin für die erste Impfung. Entscheidend für die Schätzung der Wartezeit ist, wie viele Impfungen in den Bundesländern täglich vorgenommen werden. Das angegebene Datum, zu dem alle impfbereiten Menschen ihre erste Dosis bekommen haben, ergibt sich aus der Zahl der durchschnittlich geimpften Menschen pro Tag in der zurückliegenden Woche und stellt eine Schätzung des letztmöglichen Impftermins dar.