Das SZ-Projekt #MeineMiete

In vielen Städten explodieren die Mieten. Wie belastend ist die Situation für die Bewohner? 57 000 Menschen haben auf unseren Aufruf geantwortet.

Die fünfköpfige Familie, die in zwei Zimmern lebt. Der neue Kollege, der bei Freunden auf der Couch schläft, weil er keine Wohnung findet. Die alte Frau, die nach vier Jahrzehnten aus ihrer Wohnung raus muss. Jeder kennt solche Geschichten, aus München, Berlin, Hamburg, Regensburg, Heidelberg und anderen Städten. 

Mit einer Umfrage wollen wir herausfinden, wie belastend die Mietpreise wirklich sind.  Wie zufrieden sind die Menschen mit ihrer Wohnsituation? Müssen sie wegen zu hoher Mieten umziehen? Das Projekt #MeineMiete setzte dabei gezielt auf die Unterstützung engagierter Bürger - mit großer Resonanz: In den vergangenen Wochen haben mehr als 57 000 Menschen unseren Fragebogen ausgefüllt. Das sind zehnmal mehr, als wir ursprünglich erwartet hatten. Wir sind begeistert, vielen Dank für Ihre Zeit und Mühe!

Wir sichten, sortieren und analysieren derzeit die Daten - dank Ihrer Hilfe ist das eine beachtliche Menge. Schon allein deswegen, weil an solchen Projekten eher Menschen teilnehmen, die - wie die Antworten zeigen - eher unzufrieden sind, kann die Umfrage allerdings nicht repräsentativ sein: Weit mehr als die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer gibt beispielsweise an, dass die Themen Mietpreise und Wohnungsnot im eigenen Umfeld eine große Rolle spielen. Wir werden das in der Auswertung und bei den Recherchen berücksichtigen und können, auch dank der großen Datenbasis, mit entsprechenden Analyseverfahren trotzdem zu einem aussagekräftigen Ergebnis kommen.

Klar ist: Die Motivation zur Teilnahme - und damit womöglich auch die Not auf dem Mietmarkt - ist offenbar groß. Über die Informationen zu Wohnort, Wohnungsgröße, Miethöhe oder Zufriedenheit, die wir ebenfalls abgefragt haben, haben uns auch Tausende Zuschriften erreicht, in denen uns Teilnehmer von glücklichen Zufällen, aber vor allem von Ärgernissen, Sorgen und großen Schwierigkeiten berichtet haben. "Der Wohnungsmarkt in Regensburg ist einer der Kreise der Hölle, die von Dante in seiner göttlichen Komödie nicht erwähnt werden", schreibt einer und erzählt von "unzähligen Massenbesichtigungen" und davon, wie er jetzt in einer "Schuhschachtel" wohne und für drei Minuten Duschen jeweils 50 Cent in einen Automaten werfen müsse. Die Schwierigkeit, eine passende oder überhaupt eine Wohnung zu finden, ist das eine große Thema. Das andere ist die Schwierigkeit, eine bezahlbare Bleibe zu bekommen beziehungsweise die aktuelle weiter bezahlen zu können. Etliche Teilnehmer berichten beispielsweise von existentiellen Bedrohungen, wenn etwa Hartz-IV-Empfänger sich mit hohen Mietsteigerungen konfrontiert sehen oder alte Menschen mit der düsteren Einsicht, dass sie die angestammte Wohnung nicht werden halten können, wenn der Partner stirbt.

Solchen und anderen Geschichten wollen wir in den kommenden Wochen nachgehen. Der Schwerpunkt wird dabei auf München und Bayern liegen, wir werden aber auch aus vielen anderen Regionen Deutschlands berichten. Wir werden die Daten auswerten und aufbereiten, mit Experten sprechen - und natürlich mit Ihnen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Ihr Interesse.

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