Einkommensverteilung

Allein­erziehende, Rentner, Einwanderer: Wer wie viel Geld hat

Die Einkommen in Deutschland sind ungleich verteilt, aber wie ungleich genau? Sieben Grafiken zeigen, wo die Mitte der Gesellschaft liegt - und wer mehr und wer weniger Geld hat.


Von Bastian Brinkmann, Christian Endt und Sarah Unterhitzenberger

Wie viel Geld verdiene ich im Vergleich zu anderen Menschen? Bei dieser Frage verschätzen sich viele Menschen, zeigen Umfragen. Die ärmsten zehn Prozent halten sich häufig für gar nicht so arm. Zu den reichsten 20 Prozent Deutschlands will in Umfragen keiner gehören. Alle drängen gefühlsmäßig in die Mitte. Doch in Wahrheit sind die Einkommen anders verteilt. Für den einzelnen Befragten ist das schwierig zu berechnen. Ökonomen vom arbeitgeberfinanzierten IW Köln haben sich jetzt die Mühe gemacht. Sie haben sich vor allem angeschaut, wie die Lesen Sie hier die Studie des IW KölnEinkommensverteilung in verschiedenen GruppenLesen Sie hier die Studie des IW Köln ist. Wie viele arme und reiche Rentner gibt es in Deutschland? Wie sieht es in Ostdeutschland aus? Wie für Migranten? Die Süddeutsche Zeitung präsentiert die Ergebnisse der Berechnungen in sieben Grafiken, wie ungleich die Einkommen in Deutschland verteilt sind.

Genutzt haben die IW-Ökonomen Judith Niehues und Maximilian Stockhausen Daten für das Jahr 2016, die aus dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) stammen. Im Zentrum steht das Einkommen, das einer Person zum Ausgeben zur Verfügung steht. Allerdings wurde berücksichtigt, ob die Person alleine lebt oder zu zweit. Wohnen zwei Menschen gemeinsam in einem Haushalt, addierten die Forscher deren Einkommen und legten das dann zu gleichen Teilen auf die Personen um. Dabei wurde außerdem berücksichtigt, dass für Paare manche Dinge relativ günstiger sind als für einen Single: Der Single muss den Kühlschrank alleine bezahlen, das Paar kann sich die Rechnung teilen. Besonders groß kann dieser Effekt bei der Miete sein. Die von den Ökonomen angelegte Single/Paar-Verrechnung folgt einer Methode, die die OECD entwickelt hat, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung; sie umfasst auch Kinder.

Alle wollen zur gesellschaftlichen Mitte gehören – die rechnerische Mitte lag 2016 bei einem Nettoeinkommen von rund 1869 Euro für einen/eine Alleinlebende(n). Das ist der sogenannte Median: 50 Prozent der Deutschen verdienen mehr, 50 Prozent weniger. Der Median ist nicht der Durchschnitt. Das Durchschnittseinkommen läge viel höher, weil wenige Superverdiener den Wert nach oben verzerren. Der Median zeigt die Mitte besser.

Zu den einkommensstärksten zehn Prozent gehört ein Alleinlebender mit einem monatlichen Nettoeinkommen von rund 3440 Euro. Für das oberste ein Prozent sind die Daten ungenau, denn die Superreichen lassen Forscher ungern in ihre Haushaltsbücher schauen.

Alleinerziehende haben oft wenig Geld. 75 Prozent bekommen weniger als die 1869 Euro, bei denen der Median in Deutschland liegt. Das Medianeinkommen bei ihnen beträgt nur 1309 Euro. Von den untersuchten Gruppen sind Alleinerziehende am häufigsten armutsgefährdet.

Alleinerziehende haben oft wenig Geld. 75 Prozent bekommen weniger als die 1869 Euro, bei denen der Median in Deutschland liegt. Das Medianeinkommen bei ihnen beträgt nur 1309 Euro. Von den untersuchten Gruppen sind Alleinerziehende am häufigsten armutsgefährdet.

Leben viele Rentner in Altersarmut? Zumindest geht es ihnen im Mittel nicht deutlich schlechter als der Gesamtbevölkerung, wobei Rentner auch 22 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Ihr Medianeinkommen liegt bei 1757 Euro, also 112 Euro unter dem der Gesamtbevölkerung. Wichtig: Frauen und Männer werden auch hier wieder gemeinsam betrachtet, wenn sie in einem Haushalt leben. Frauen sind häufiger von Mini-Renten betroffen – wohnen aber mitunter mit einem Mann zusammen, der eine ordentliche Rente bekommt.

Leben viele Rentner in Altersarmut? Zumindest geht es ihnen im Mittel nicht deutlich schlechter als der Gesamtbevölkerung, wobei Rentner auch 22 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Ihr Medianeinkommen liegt bei 1757 Euro, also 112 Euro unter dem der Gesamtbevölkerung. Wichtig: Frauen und Männer werden auch hier wieder gemeinsam betrachtet, wenn sie in einem Haushalt leben. Frauen sind häufiger von Mini-Renten betroffen – wohnen aber mitunter mit einem Mann zusammen, der eine ordentliche Rente bekommt.

17 Prozent der Bevölkerung wohnen in Ostdeutschland. In den neuen Bundesländern liegt das Medianeinkommen bei 1618 Euro, im Westen sind es 1943 Euro, 325 Euro mehr. Allerdings berücksichtigt die Rechnung nicht, dass die Lebenshaltungskosten im Osten mitunter niedriger sind als im Westen – auch wenn das längst nicht mehr für alle Orte gilt.

17 Prozent der Bevölkerung wohnen in Ostdeutschland. In den neuen Bundesländern liegt das Medianeinkommen bei 1618 Euro, im Westen sind es 1943 Euro, 325 Euro mehr. Allerdings berücksichtigt die Rechnung nicht, dass die Lebenshaltungskosten im Osten mitunter niedriger sind als im Westen – auch wenn das längst nicht mehr für alle Orte gilt.

Das eigene Haus ist für viele ein Lebensziel. Und für viele Mieter ist es unerschwinglich, denn sie haben oft weniger Geld als Immobilieneigentümer. Unter Mietern liegt das Medianeinkommen bei rund 1490 Euro, bei Eigentümern sind es circa 2250 Euro.

Das eigene Haus ist für viele ein Lebensziel. Und für viele Mieter ist es unerschwinglich, denn sie haben oft weniger Geld als Immobilieneigentümer. Unter Mietern liegt das Medianeinkommen bei rund 1490 Euro, bei Eigentümern sind es circa 2250 Euro.

Bei Einwanderern liegt das Medianeinkommen bei 1472 Euro. Das gilt für Migranten der ersten Generation. In der zweiten Generation steigt das Medianeinkommen nur ein wenig auf 1535 Euro.

Bei Einwanderern liegt das Medianeinkommen bei 1472 Euro. Das gilt für Migranten der ersten Generation. In der zweiten Generation steigt das Medianeinkommen nur ein wenig auf 1535 Euro.

Bildung zahlt sich aus: Ohne formelle Ausbildung liegt das Medianeinkommen bei nur 1414 Euro, mit einem Hochschulabschluss sind es 2541 Euro. Von den untersuchten Faktoren ist der Uni-Abschluss derjenige, der am ehesten mit hohen Einkommen verbunden ist, wie die Grafik zeigt.

Um das persönlich zur Verfügung stehende Nettoeinkommen zu ermitteln, wurden in der Studie alle Einkünfte einer Gemeinschaft addiert, bei einem Paar also beide Einkommen minus Steuern und Abgaben. Überweisungen wie Arbeitslosen- oder Kindergeld wurden ebenfalls berücksichtigt. Wer ein Haus besitzt, dem wurde eine fiktive faire Miete zugerechnet, damit die Zahlen vergleichbar sind. Schließlich wurde das gemeinsame Einkommen auf beide Partner verteilt – aber wegen des Paar-Spar-Effekts nicht einfach durch zwei geteilt, sondern etwas komplexer berechnet. Ein gemeinsames Nettoeinkommen von beispielsweise 3500 Euro im Monat ergab deshalb bei einem Paar 2333 Euro pro Person.

Diese Berechnung führt dazu, dass der sogenannte Gender-Pay-Gap – die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen – in diesem Modell kaum noch ins Gewicht fällt. Denn Frauen, die mit einem Mann zusammenwohnen, tragen in diesem Modell im Durchschnitt weniger zur Haushaltskasse bei als ihre Männer, können aber den gleichen Anteil aus der gemeinsamen Kasse ausgeben. Abseits dieser statistischen Betrachtung kann der Alltag bei jedem Paar natürlich anders aussehen.

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