Bis zu 300 Milliarden Sterne gibt es in der Milchstraße, und ungefähr genau so viele Stars hat der Sport schon hervorgebracht. Die Heldenküche brodelt unaufhörlich: Wenn in der dritten Liga einer fünf Tore schießt, ist er der Drittligastar, und wenn sich ein Kanute für Olympia qualifiziert, schreibt die Lokalzeitung: Unser Kanu-Star darf nach Tokio! Stars und Helden: Sind das nicht Kategorien von gestern, gerade in Zeiten von immer neuen Kommerzauswüchsen und Dopingzweifeln? Aber dann beendet plötzlich drüben in Texas der Basketballer Dirk Nowitzki seine Karriere, die Skyline von Dallas leuchtet zu seinen Ehren, Gegner verneigen sich – und überall wird betont, dass Nowitzki, der Superstar, vor allem „Mensch geblieben“ sei in seinen 21 Jahren bei den Mavericks. Und vor einer Woche noch dies: Tiger Woods ist wieder da! 22 Jahre nach seinem ersten Triumph beim Masters in Augusta, elf Jahre nach seinem letzten Major-Sieg, nach Skandalen und Abstürzen, gewinnt Woods wieder das berühmteste Golfturnier der Welt. Und berührt damit sehr viele Menschen.
Warum gelingt das hin und wieder doch? Warum leuchten ein paar der Sportsterne über den Augenblick hinaus? Trotz aller Brüche und Widersprüche – oder gerade deswegen? Eine unvollständige und völlig subjektive Auswahl: über Superstars und ihre Grenzen.