Wirecard-Skandal

Kanzlerin, hilf!

Nach der Wirecard-Pleite wandten sich viele verzweifelte Kleinanleger an Angela Merkel. Die Briefwechsel zeigen, wie heftig es Wirecard-Aktionäre getroffen hat – und wie wenig Unterstützung sie zu erwarten haben.

Von Cerstin Gammelin, Lena Kampf, Klaus Ott, Sebastian Pittelkow und Katja Riedel

8 Min. Lesezeit

Es mag Bürger geben, die empfinden den Bilanzskandal von Wirecard wegen seiner schillernden Betrüger wie einen Thriller, bei dem man sich prächtig gruseln kann. Mit Jan Marsalek in der Hauptrolle, dem Ex-Vorstand bei Wirecard. Für manchen Politiker, Spitzenbeamten und Unternehmensberater dürfte sich die Geschichte zu einem Albtraum ausgewachsen haben oder noch auswachsen, der die Karriere beendet. Über die Täter und Verantwortlichen wird ausführlich berichtet – über die Opfer aber immer noch zu selten. Dabei hat der Betrug den größten Schaden unter Kleinanlegern ausgelöst, die mutig genug waren, sich an die Börse zu wagen – und die alles verloren haben, Geld, Altersvorsorge, Lebensentwürfe.