Alles Samba

Diebische Ratten, tropische Vögel, wundervolle Regenwälder – und dazwischen die Brasilianer, die ihrer Natur den Krieg erklärt haben. Unser Autor hat das Land dennoch lieben gelernt. Nach fast fünf Jahren verlässt er nun Rio. Über den schweren Abschied von Mensch und Tier.

23 Minuten Lesezeit

Von Boris Herrmann

Als wir das erste Mal in Rio beklaut wurden, ging es um eine halbe Tomate. Ich kümmerte mich gerade in der Küche um das Abendessen, als im Wohnzimmer eines der Kinder schrie. Nichts Dramatisches, das hörte ich aus den Feinheiten des Heulklangs heraus, dennoch ging ich nach nebenan, um den Streit um die Legosteinchen zu schlichten. Als ich zurück in die Küche kam, fehlte eine Hälfte der Tomate, die ich eben noch entzweit hatte. Ich frage meine Frau, sie bekannte sich unschuldig. Die Kinder hatten ein Alibi. Der Fall blieb bis auf Weiteres ungelöst, wie die meisten kleineren und größeren Delikte in Brasilien.  

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