Protest

Ein Rentner kämpft gegen die Regierung, eine Aktivistin blockiert den Zugang zu einem Kraftwerk - und wird auf Millionen verklagt. Und wofür würden eigentlich Mittelschüler auf die Straße gehen? Ein Schwerpunkt

Für bezahlbaren Wohnraum, gegen die Urheberrechtsreform, für mehr Umweltschutz – der politische Protest ist wieder voll da. Überall in Deutschland gehen Menschen auf die Straße, um für ihre Anliegen zu kämpfen. Die Protestkultur auf der Straße hat sich aber verändert: Statt vieler wütender Demonstranten finden sich mittlerweile oft Menschen zusammen, die gemeinsam eine Idee feiern. Party statt Parolen, Tanzen statt Transparente.

Fridays for Future gilt als Beleg für die politisierte Jugend, die sich – im Gegensatz zu ihren Vorgängergenerationen – wieder engagiert, wieder Forderungen hat. Doch während sich vor allem Gymnasiasten und Kinder von Akademikern freitags in den Innenstädten treffen, sitzen viele Mittelschüler im Klassenzimmer. Haben sie keine Forderungen?

Cornelia Wockel ist Anfang 20, studiert in einer thüringischen Kleinstadt und wurde vor kurzem von RWE verklagt. Gemeinsam mit anderen Aktivisten blockierte sie die Zufahrt zu einem Kohlekraftwerk. Wie es sich mit einer Millionenklage im Nacken lebt und was ihre Eltern zu ihrem Aktivismus sagen, erzählt Wockel im Interview.

Nicht nur auf der Straße, auch online finden sich Menschen zusammen. Sogar die Generationen, die das Internet erst später in ihrem Leben kennengelernt haben. Gerhard Kiesheuer, 70, hat sein Smartphone immer griffbereit, erhält tausende Mails pro Jahr. Er leitet eine bundesweite Protestbewegung von Rentnern, die sich vom Staat um ihr Erspartes betrogen fühlen. Ein Besuch.

Wann schlägt Protest in Gewalt um? Wieso kann sie nicht verhindert werden? Und wo gibt es eigentlich mehr Gewalt, auf rechten oder linken Demos? Ein Polizist, eine Sozialpsychologin, ein Protestforscher und ein Gewaltforscher antworten auf die wichtigsten Fragen.

Ein Projekt der Volontärinnen und Volontäre der Süddeutschen Zeitung: Philipp Bovermann, Benjamin Emonts, Corinna Guthknecht, Thomas Hürner, Camilla Kohrs, Clara Lipkowski, Helena Ott, Benedict Witzenberger, Moritz Zajonz.

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