Pandora Papers

Verdammt noch mal!

Auf jeden Steuerskandal, ob wir ihn nun Panama, Paradise oder Pandora nennen, reagiert die Politik entrüstet – und doch unternimmt sie herzlich wenig gegen die Gierigen und die Korrupten. Ein Wutausbruch

Von Frederik Obermaier, Bastian Obermayer
8. Oktober 2021 - 21 Min. Lesezeit


Wieder ein Leak aus der Offshore-Welt, wieder anonyme Briefkastenfirmen, verschobene Gelder, versteckte Konten und jede Menge Geheimnisse. Wenn Sie in den vergangenen Tagen die Süddeutsche Zeitung zur Hand genommen haben, sind Ihnen die Pandora Papers wahrscheinlich nicht entgangen. Möglicherweise haben Sie gelesen, wie Wladimir Putins mutmaßliche Ex-Geliebte und einer seiner Jugendfreunde zu einem sagenhaften Vermögen kamen, wie sich der tschechische Premierminister Andrej Babiš auf verschlungenen Wegen ein Schlösschen in Frankreich zugelegt hat oder wie der angeblich so bescheidene jordanische König hier und da und dort, jeweils getarnt durch Geheimfirmen, Luxusimmobilien erworben hat.

Entschuldigung, was sagen Sie? Superreiche, Politiker, Kriminelle und Prominente, die ihr Geld in heimlichen Konstruktionen verstecken, während die Staatskassen weltweit ächzen – das haben Sie schon mal gehört? Das kommt Ihnen alles bekannt vor? Ganz ehrlich: uns auch.