Die meisten Finanzdienstleister weisen sämtliche Vorwürfe zurück und erklärten auf Anfrage, sich an die gesetzlichen Vorgaben zu halten beziehungsweise sich aufgrund gesetzlicher Bestimmungen nicht zu Kunden äußern zu können.
Die Firma All About Offshore mit Sitz auf den Seychellen teilte mit, sich aufgrund gesetzlicher Vorgaben nicht zu ihren Kunden äußern zu dürfen.
Die panamaische Anwaltskanzlei Alemán, Cordero, Galindo & Lee (Alcogal) wird von dem früheren Botschafter Panamas in den USA und zwei ehemaligen panamaischen Ministern geleitet. Die Firma hat den Pandora Papers zufolge für mindestens drei panamaische Präsidenten, den Präsidenten von Ecuador und den König von Jordanien Briefkastenfirmen gegründet oder verwaltet und erklärte dazu auf Anfrage, sich an „alle gesetzlichen Anforderungen“ zu halten.
Alpha Consulting Limited, zu deren Kunden zumindest zeitweise offenbar die unter Korruptionsverdacht stehende angolanische Milliardärin Isabel dos Santos zählte, teilte mit, zu einzelnen Kunden nichts sagen zu dürfen. Man halte sich aber an das Gesetz. Dos Santos ließ eine Anfrage unbeantwortet.
Asiaciti Trust erklärte, sich ans Gesetz zu halten und seine Kunden sorgsam zu überprüfen: „Wenn ein Problem festgestellt wird, leiten wir die notwendigen Schritte (...) ein und benachrichtigen die Aufsichtsbehörden.“
Commence Overseas Limited teilte mit, sich zu möglichen oder tatsächlichen Kunden nicht äußern zu dürfen.
Die Firma Il Shin aus Hongkong wies den Vorwurf, Kunden bei der Steuervermeidung geholfen zu haben, vehement zurück.
Der Finanzdienstleister Fidelity Corporate Services musste 2015 auf den Britischen Jungferninseln bereits eine Geldstrafe zahlen, weil er seine Unterlagen nicht aktuell gehalten und es mit der Überprüfung seiner Kunden nicht so genau genommen hatte. Auf Anfrage erklärte die Firma, damals wie heute nicht „der größte oder schlimmste Täter“ zu sein.
SFM Corporate Services wollte sich nicht zu seinen Kunden äußern. Über einen Anwalt ließ das Unternehmen aus Dubai jedoch mitteilen, dass nichts falsch daran sei, Steuern zu minimieren.
Trident Trust Company - einer der größten Steueroasen-Dienstleister weltweit - erklärte, sich in allen Ländern, in denen die Firma tätig ist, an die jeweiligen Vorschriften zu halten und mit Behörden zu kooperieren. Zu den wohl bekanntesten Kunden von Trident Trust gehören der amtierende ecuadorianische Präsident Guillermo Lasso (der den Vorwurf etwaigen Fehlverhaltens zurückweist), der 2020 verstorbene frühere bahrainische Premierminister Khalifa bin Salman al-Khalifa sowie Jack Ma, einer der reichsten Chinesen (der die Existenz einer Firma mit Sitz auf den Britischen Jungferninseln bestätigte).
Auch die Overseas Management Company, die ihren Hauptsitz in Panama hat, kooperiert nach eigenen Angaben mit Aufsichts- und Strafverfolgungsbehörden. „Wir streben danach, die Standards zu übertreffen und sind stolz auf unsere Arbeit.“
CCS Trust Limited sowie die zyprische Kanzlei Demetrios A. Demetriades ließen Anfragen unbeantwortet. Auch die Firmen CIL Trust International und Glenn D. Godfrey and Company, die von einem Ex-Generalstaatsanwalt aus Belize gegründet wurden, äußerten sich nicht.