Das Tor zur Hölle

Turkmenistan belegt im Ranking der Pressefreiheit regelmäßig einen der letzten Plätze. Für Journalisten bedeutet das vor allem eines - sie leben gefährlich.

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Von Julia Bergmann und Francesca Polistina

Das Tor zur Hölle liegt in Turkmenistan. Dort, mitten in die Einöde der Karakumwüste, hat sich ein Krater gefressen, fast so groß wie ein Fußballfeld. In seinem Inneren wabert und glimmt es, grellorange und zornig. Der Krater von Derweze, der Eingang zur Hölle, so nennen ihn die Einheimischen. Er entstand durch einen Unfall bei Bohrungen. Als die Geologen feststellten, dass aus seinem Inneren Erdgas entwich, steckten sie ihn in Brand. Zwei, drei Tage, dachten sie – dann würde sich die Sache erledigt haben. Zwei, drei Tage – dann würde das Feuer erloschen sein. Fast ein halbes Jahrhundert später lodert die heiße Glut noch immer. Weder die ehemalige Sowjetregierung noch ihre Nachfolger konnten die Flammen löschen.