Hände hoch!

Wer meldet sich heute noch für die Lokalpolitik, ohne Aussicht auf Ruhm, Geld oder Macht? Ein Jahr im Münchner Bezirksausschuss 11, wo im kleinen Kreis die große Demokratie zusammen sitzt.

Von Gianna Niewel und Pia Ratzesberger, Fotos: Robert Haas

23. Juli 2021 - 29 Min. Lesezeit

Da ist der Mann mit dem waschmittelweißen Hemd vorne in der Mitte, der noch immer an die Sozialdemokratie glaubt.

Da ist der Mann im Janker von der CSU, mit dem strengen Blick, zweite Reihe rechts, dessen Stimme schnell mal lauter wird, wenn’s um Parkplätze geht.

Da ist die Frau von den Grünen, zweite Reihe links, die Schulpsychologin, die manchmal heimlich bis fünf zählt, ehe sie anfängt zu reden.

Da ist der Mann mit den Locken, weiter hinten, von der kleinen Fraktion der Freien Wähler und der ÖDP, der besonders lange spricht, nachdem er angekündigt hat, sich kurz zu fassen.

Hände hoch!

Wer meldet sich heute noch für die Lokalpolitik, ohne Aussicht auf Ruhm, Geld oder Macht? Ein Jahr im Münchner Bezirksausschuss 11, wo im kleinen Kreis die große Demokratie zusammen sitzt.

Da ist der Mann mit dem waschmittelweißen Hemd vorne in der Mitte, der noch immer an die Sozialdemokratie glaubt.

Da ist der Mann im Janker von der CSU, mit dem strengen Blick, zweite Reihe rechts, dessen Stimme schnell mal lauter wird, wenn’s um Parkplätze geht.

Da ist die Frau von den Grünen, zweite Reihe links, die Schulpsychologin, die manchmal heimlich bis fünf zählt, ehe sie anfängt zu reden.

Da ist der Mann mit den Locken, weiter hinten, von der kleinen Fraktion der Freien Wähler und der ÖDP, der besonders lange spricht, nachdem er angekündigt hat, sich kurz zu fassen.

Da ist zum ersten Mal ein Abgesandter von der AfD, und da wäre auch noch der Herr von der FDP, der eigentlich überzeugt davon ist, dass diese Veranstaltung niemand braucht – aber der trotzdem jedes Mal wieder herkommt, seit fast zwanzig Jahren.