Verschwundene Kunstwerke

Die mysteriöse Maria Chen-Tu

Hunderte Meisterwerke von Anselm Kiefer und Markus Lüpertz sind in China verschwunden. Einige davon hat die SZ nun aufgespürt. Ein Krimi, der von Gier, Geld und Gemälden handelt – und von einer rätselhaften Sammlerin aus Bremen.

Von Christoph Giesen, Rainer Kahrs, Egmont R. Koch und Kai Strittmatter (Text) und Marc Herold (Illustrationen)

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Hier also hat die Suche ein Ende. Shenzhen, im Süden Chinas. Ein Logistikzentrum, wenige Hundert Meter von der Grenze zu Hongkong entfernt. In der Blaue-Blumen-Straße, im Süden der Stadt. Eine schlauchartige Lagerhalle, eine Verladestation. Tor reiht sich an Tor, daran angedockt eine lange Schlange Lkws. Hier wird die Welt bedient: Arbeiter verladen in den Fabriken Südchinas zusammengeschraubte Computer und Wasserkocher. Viele der Männer schuften mit nacktem Oberkörper. Es ist Ende September, die Luft ist drückend und schwül.