1972: Olympia-Attentat in München
Das Ende auf dem Rollfeld
Die SZ hat zum Jubiläum historische Texte aus 75 Jahren neu aufbereitet. Hier gehen die Autoren der Frage nach, warum die verzweifelten Vermittlungsbemühungen deutscher Politiker, die israelischen Geiseln zu befreien, gescheitert sind.
Der folgende Artikel ist in der SZ vom 7. September 1972 auf den Seiten 3 und 5 erschienen.
Im Appartement 430 des Hotels Continental verfolgt am Mittwochmorgen Bundesinnenminister Genscher nach knapp zwei Stunden Schlaf den Versuch seines bayerischen Amtskollegen Bruno Merk, in einem Fernsehinterview die erste emotionsgebremste und systematische Analyse der dramatischen letzten 27 Stunden vorzunehmen, die 17 Menschenleben forderten - elf Mitglieder der israelischen Olympia-Delegation, einen Münchner Schutzpolizisten und fünf arabische Terroristen.