Aus Mangel an Beweisen

13 Minuten Lesezeit

420 000 Seiten Akten, 1008 Vernehmungen, 766 neue Spuren: Fast 40 Jahre nach dem Oktober­fest­atten­tat hat die Bundes­anwalt­schaft noch einmal die Ermittlun­gen aufgenommen. Und jetzt?

Von Annette Ramelsberger

Der 26. September 1980 ist ein lauer Abend. Tausende Menschen schlendern über das Münchner Oktoberfest. Viele zieht es schon nach Hause, es ist kurz nach zehn Uhr. Manche bleiben am letzten Stand vor dem Ausgang stehen, wo Plakate die Festgäste auffordern: „Geh nicht am Glück vorbei. Lospreis 1 Mark.“ Die Menschen, die stehen bleiben und ein Los kaufen, haben wirklich Glück. Sie wissen es in diesem Moment nur noch nicht.

Die anderen gehen weiter, Familien mit Kindern, Liebespaare, eine Gruppe von Arbeitskollegen, sie wollen zu den Taxis, zur Straßenbahn, die damals noch hier fuhr. Vor dem Taxistand steht eine große, hell erleuchtete Uhr, sie zeigt 22.17 Uhr.

.er-layer--intro{background-image:url(_article_intro_image_desktopw2880h2880q70-34f8fad39aee9dac.jpg);}.er-parallax--intro{background-image:url(_article_intro_image_desktopw2880h2880q70-34f8fad39aee9dac.jpg);background-size:cover;}