California Dreamin'

Ganz Hollywood setzt auf Pixel, Schmalz und endlose Fortsetzungen. Nur einer spielt immer noch nicht mit. Ein Portrait des Autorenfilmers und ewigen Outlaws Quentin Tarantino.


Von David Steinitz 

9 Minuten Lesezeit

Von den bestialischen Morden hat Quentin Tarantino erst viel später erfahren. Aber den Namen Charles Manson hatte er 1969 als Sechsjähriger schon im Radio aufgeschnappt: „Ich weiß noch, wie ich meinen Stiefvater fragte, wer dieser Typ sei, und wie mein Stiefvater entsetzt abwinkte. Er sagte: Das brauchst du nicht zu wissen!“ An einem sonnigen Augusttag sitzt Quentin Tarantino in einem lächerlich überdekorierten Berliner Hipsterhotel in der Nähe des Alexanderplatzes. 

Wenn er anfängt von seinen Kindheitserinnerungen zu erzählen, von den schönen Hippiemädchen am Hollywood Boulevard, den alten Kinopalästen und von dem finsteren Phantom Charles Manson, so hat man fünfzig Jahre später den Eindruck, mit ihm, dem kindlichen wie gleichwohl ausgewachsenen und womöglich bis auf Weiteres letzten Großerzähler Hollywoods, durch das Los Angeles der Sechzigerjahre zu streunen.

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