Doppelinterview über Scheitern und Erfolg

„Es gibt sehr gute Gründe, an der Welt zu leiden“

Schriftsteller Daniel Kehlmann im Gespräch mit der Zeichnerin und Autorin Ambra Durante – über Erfolg, Misserfolg und das Glück beim Verfassen eines Buches.

Interview von Kathleen Hildebrand; Fotos: Hannes Jung

11 Min. Lesezeit

Ambra Durante, 20 Jahre alt, hat „Black Box Blues“ veröffentlicht, ein Buch mit Zeichnungen und Texten über dunkle Gefühle, Traurigkeit, vielleicht über Depressionen – es ist ihr Debüt. Mit Daniel Kehlmann, der auch sehr jung sein erstes Buch veröffentlicht hat, spricht sie über das Heraustreten in die Öffentlichkeit, die Angst vor dem Scheitern und das Klischee vom Künstler, der leiden muss.

SZ: Frau Durante, was Sie in Ihrem Buch beschreiben, ist sehr persönlich und war ursprünglich nicht zur Veröffentlichung bestimmt. Fiel es Ihnen schwer, „Black Box Blues“ mit der Welt zu teilen?

Durante: Ja, es war ein Skizzenbuch, das ich für mich selbst gemacht hatte. Aber vor der Veröffentlichung hatte ich keine wirkliche Angst. Warum auch? Ich glaube, man kann auch sehr Persönliches teilen. Ich würde nicht sagen, dass ich mich freue, wenn sich jemand darin wiederfindet. Was ich beschreibe, ist nicht schön. Aber wenn ich Menschen das Gefühl geben kann, dass sie nicht allein sind, finde ich das gut.