Der weite Weg zum Wunschkind

Ein veraltetes Gesetz verbietet in Deutschland fast alles, was in der Reproduktionsmedizin heute möglich ist. Immer mehr Deutsche reisen deshalb ins Ausland, um schwanger zu werden.

Von Ulrike Heidenreich (Text) und Natalie Neomi Isser (Fotos)

Das Baby sieht ein bisschen aus wie ein Blumenkohl von oben. In der Mitte dunkle Krümel, gegen den Rand fächert es sich ein wenig heller auf. Es ist das Baby, das Projekt von Antje und Mathias W. Noch ist das Baby nur ein Embryo im Blastozystenstadium, sechs Tage alt, ein paar Millimeter groß, etwa 150 bis 200 Zellen blubbern in der Petrischale aus Polystyrol. Hier, in Spanien, hat das Paar aus Uetersen in Schleswig-Holstein das runde Etwas vor wenigen Tagen zum ersten Mal gesehen. Es flimmerte vor ihnen über einen Bildschirm. Antje W. lag im Halbdunkel auf einer Liege. „Der Normalfall ist es ja nicht, dass man sein Kind sieht, bevor es in der Gebärmutter heranwächst“, sagt sie mit warmer, weicher Stimme. Die Ärztin hatte den Embryo per Katheter in die Gebärmutter von Antje W. eingeführt. Dort beginnt er nun, sich einzunisten.

Nun bloß nicht hetzen, stolpern, zu fest auftreten, es muss drinnen bleiben. Der große Aufwand, die lange Anreise, die unendliche Hoffnung, das viele Geld. Das Ehepaar aus dem Norden Deutschlands spaziert auf der Strandpromenade von Alicante im Süden Spaniens. Es hat einen weiten Weg hinter sich. Was sie hier in der Klinik bekommen haben, ist in Deutschland illegal. 

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