Die Seite Drei

Das Lachen des Vaters

Ein Leben lang hat sich Niklas Frank an seinem Erbe abgearbeitet. Hans Frank war Hitlers Anwalt, Generalgouverneur im besetzten Polen, Hauptkriegsverbrecher. Wie geht es dem Sohn in Zeiten wie diesen?

14 Minuten Lesezeit

Von Josef Wirnshofer

Wenn Niklas Frank verreist, trägt er immer dieselbe Jacke. Die schöne, sagt er, die macht einen besseren Eindruck. Ein dunkelblaues Sakko, Tweed, mit zarten Streifen. Wenn Niklas Frank verreist, trägt er immer auch sein Leben in der Brusttasche. Ein Päckchen Fotos. Das erste Bild, das ihm seine Frau geschenkt hat. Das letzte, das er von seinem Bruder gemacht hat, drei Tage bevor er gestorben ist. Fotos von seiner Tochter, seinen Enkeln. Fotos, die Menschen mit sich tragen, um sich auch dann zu Hause zu fühlen, wenn sie weit weg sind.

Und dann steckt in dem Päckchen noch das Foto seines Vaters. Dr. Hans Frank, Jurist, Generalgouverneur im besetzten Polen, Hauptkriegsverbrecher, hingerichtet in den frühen Morgenstunden des 16. Oktober 1946, in der Turnhalle des Nürnberger Gefängnisses.

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