Das Ende der Party

Die Berliner Clubszene ist weltberühmt. Doch wo einst Nacht für Nacht Menschen aus aller Welt den Exzess feierten, stehen heute DJs vor leeren Tanzflächen und Existenzen auf dem Spiel.

Von Clara Lipkowski und Verena Mayer

An einem Freitag in einem der etwa 280 Clubs in Berlin: Ein DJ spielt sein Set, doch keine Feierwütigen tanzen vor ihm. Dafür wird der Auftritt ins Netz gestreamt.

Wo früher das Fotografieren verboten war und Handykameras abgeklebt wurden, wird seit Mitte März alles aufgezeichnet. Es ist der größte Ausnahmezustand seit Mauerzeiten, doch Berlin versucht, einfach das zu machen, was es am besten kann: Party.

In Berlin ist es schon immer egal, welcher Wochentag gerade ist, gefeiert wird von Montagmorgen bis Sonntagnacht. Und feiern in Berlin bedeutet immer auch Freiheit. Es bedeutet, dass man sich jede Nacht neu erfinden kann, weil es für alles, was man sein oder wie man drauf sein will, einen Ort gibt.

Doch jetzt sind die Clubs leer, seit Monaten geschlossen. Menschen stehen nicht in Schlangen an und warten darauf, hineinzugleiten in die verheißungsvolle Dunkelheit.